Träger des Goslarer Museums für Stadtgeschichte am Museumsufer an der Abzucht sind neben der Stadt Goslar der 1852 gegründete Naturwissenschaftliche Verein Goslar e.V. und der 1905 gegründete Museumsverein Goslar e.V..
Der Fabrikant H. Borchers stellte 1922 das Gebäude Königstrasse 1, eine Stiftskurie aus dem Jahr 1514, für die Sammlungen beider Vereine zur Verfügung. Die Unterhaltung des Goslarer Museums wird durch den Vertrag von 1922 zwischen der Stadt Goslar und den beiden Vereinen geregelt. Beide Vereine sind im Museumsverwaltungsausschuß vertreten.
Im Museum öffentlich zugänglich sind drei vom NWV Goslar gestaltete Dauerausstellungen:
die 2020 eröffnete Ausstellung "Auf den Spuren des Lebens - Entdecken Sie faszinierende Lebewesen aus 540 Millionen Jahren
Erdgeschichte" mit ca.1000 Fossilien der Klassischen Geologischen Quadratmeile und darüber hinaus, entstanden in Zusammenarbeit mit dem Regionalverband
Harz,
die 2007 eröffnete Ausstellung „Die Klassische Geologische Quadratmeile im Geopark Harz-Braunschweiger Land-Ostfalen“, zugleich Informationszentrum dieses UNESCO-Geoparks, und
die 2011 eröffnete Ausstellung "Vom Erz zum Metall" über das Hüttenwesen in Goslar und Umgebung.
Bibliothek und Sammlungen
Die Bibliothek steht den Mitgliedern in Absprache mit dem Sammlungswart zur Benutzung offen.
Ausstellungen
Ausstellung im 1.OG über dem Kassenbereich
"Die Klassische Geologische Quadratmeile im UNESCO - Geopark Harz.Braunschweiger Land.Ostfalen"
(gefördert u.a. vom Regionalverband Harz, Quedlinburg)
Die Ausstellung vermittelt einen Eindruck von der geologischen Vielfalt des Goslarer Raums. GOETHE (1749 – 1832), dem die Bezeichnung als Klassische Geologische Quadratmeile zugeschrieben wird, war fasziniert vom Harz und hat bei seinen Besuchen gezielt interessante geologische Formationen aufgesucht. Zeichnungen seines Begleiters Kaspar Melchior Kraus zeigen ihr damaliges, Photos ihr heutiges Aussehen.
Den Anfang der Ausstellung bildet eine „Zeitleistenwand“, die einen Überblick über die Kontinentalverschiebung, die Erdzeitalter und ihre Gesteine im Harzraum sowie die Entwicklung des Lebens gibt. Einige Gesteine liegen zum Anfassen („Begreifen“) bereit, eine größere Zahl ist zum Anschauen in Schaufächern untergebracht. Es gibt Vitrinen zu besonderen Gesteinen und Mineralen, z.B. solchen mit besonderen ortstypischen Bezeichnungen, aus der Rammelsberger Lagerstätte und den Oberharzer Erzgängen oder zum Phänomen der „Wollsackverwitterung“. Die Fossilien werden in einer eigenen Ausstellung im Goslarer Museum gezeigt.
Gesteine haben ihren Ursprung im flüssigen Erdinnern, dem Magma. Einen Überblick über ihr Werden und Vergehen gibt die Darstellung „Kreislauf der Gesteine“.
Durch die Kontinentalverschiebung hat sich der Harz auf der Erdkugel nicht immer an seinem heutigen Platz befunden, sondern ist während der Erdgeschichte etwa vom Äquator an nordwärts gewandert. Wie der Harz bei diesen Landmassenverschiebungen durch Faltung, Sedimentation und Erosion geformt wurde, zeigt eine weitere Bildfolge.
Der Harz ist eine Industrieregion der ersten Stunde und so findet man im Raum Goslar Spuren dieser Jahrhunderte lang betriebenen Tätigkeiten von der Frühzeit bis heute. Aufschlüsse und Gruben sind, soweit heute noch aufzufinden, in Karten sowie in den „Landmarken“ (Faltblätter des Regionalverbandes Harz) zusammengestellt und sollen zu geologischen Wanderungen einladen. Eine weitere Karte zeigt die typische Schwermetallvegetation der Region.
Kristalle sind mit ihren auffälligen Formen und Farben ein besonderer Blickfang. Einige sind in der Vitrine zu Form und Schönheit von Mineralien ausgestellt. Hier stammen nicht alle Stücke aus der klassischen geologischen Quadratmeile.
Ausstellung im 2.OG im Hauptgebäude
"Auf den Spuren des Lebens - Entdecken Sie faszinierende Lebewesen aus 540 Millionen Jahren
Erdgeschichte"
Diese Ausstellung ist zweisprachig deutsch/englisch. Sie ist in Zusammenarbeit mit dem Regionalverband Harz entstanden und mit niedersächsischen Fördermitteln finanziert worden. Sie zeigt u.a. die Fossilien der Klassischen Geologischen Quadratmeile.
Ausstellung im 2. OG über dem Kassenbereich
(gefördert u.a. vom Regionalverband Harz, Quedlinburg)
Im Oktober 2011 wurde im Goslarer Museum eine neue Dauerausstellung „Vom Erz zum Metall“ eröffnet, in der die Gewinnung der Metalle aus dem Erz im Mittelpunkt steht.
Der Reichtum an Erzen in der Klassischen Geologischen Quadratmeile hat dazu geführt, dass der Bergbau zu einem zentralen Erwerbszweig im Harzraum geworden ist. Doch ebenso wichtig waren Kenntnisse und Anlagen, um aus dem Erz Metalle zu gewinnen. Zahlreiche ehemalige Schmelz- und Hüttenplätze geben noch heute im Harzgebiet Zeugnis davon.
Im Mittelpunkt der neu eröffneten Dauerausstellung stehen beispielhaft Übersichten der historischen und neuzeitlichen Verfahren, wie in den Hütten in Oker aus Erzen des Rammelsberges Silber, Blei und seit 1936 Zink gewonnen wurden. Neben den technischen Abläufen und neben den Produkten sind Informationen zu Traditionen, Arbeitsbedingungen, Bleibelastungen, Beschäftigungszahlen, Zwangsarbeit usw. zu finden.