Sonntag, 15. September 2024
Zur Familienwanderung am Ilsenburger Stieg konnten Annelen Christ, Katharina Hillebrecht und Dr. Agnes-M. Daub sechs Mädchen mit fünf Begleitpersonen (Eltern bzw. Großeltern) und sieben weitere Erwachsene begrüßen.
Zur Einführung gab es Informationen über das Mittelgebirge Harz, seine Entstehung konnte mithilfe von plastisch verformbarem und geschichtetem Salzteig spielerisch nachvollzogen werden. Ein Schild informierte über den Eintritt in den Nationalpark Harz und die Regeln, die dort gelten, z.B. nichts mitzunehmen.
Durchgehendes Thema waren Bäume, Wachstum und Eigenschaften, Namen, Früchte, Rinde und auch ihre Funktion als Totholz. Denn in abgestorbenen Bäumen bauen Vögel ihre Nisthöhlen, vor allem die großen Spechte, und andere Vögel nutzen diese später sozusagen als Folgemieter. Paul Kunze hatte bereits anfangs einen präparierten Schwarzspecht gezeigt, der so ganz aus der Nähe gesehen sehr eindrucksvoll war, vor allem sein langer spitzer Schnabel, der ihm als Werkzeug dient und zum Auffinden von Nahrung unter der Baumrinde. Auch viele Baumpilze konnten beobachtet werden, die vom und am Baum leben und diesen langfristig zersetzen.
Im ersten Teil des Weges dominierte die Buche. An der Wegkreuzung am Kattenbach haben die Kinder und auch Erwachsene Kunstwerke geschaffen, indem sie mit Wachs- bzw. Ölkreiden die Rinde der Bäume auf Papier übertragen haben, wobei unterschiedliche Bäume auch unterschiedliche Muster ergaben.
Im weiteren Verlauf des Weges konnten viele andere Bäume entdeckt werden, wie Roßkastanie, Hainbuche, Esche, Birke, überwiegend Laubbäume. Wir sprachen über die Blätter, ihre sehr unterschiedlichen Formen, die zusammengesetzten Blätter. Und über das Alter der Bäume, das durch die Jahresringe abgelesen werden kann.
Auch Moose und Farne wurden besprochen und die Beerenfrüchte wie Brombeeren. Blühende Pflanzen gab es leider nicht mehr viele und wegen der etwas kühlen Temperatur am Harznordrand auch kaum Insekten, aber die Spuren von Wildschweinen waren auch sehr interessant und Schnecken und Spinnen.
Mit Eifer füllten die Mädchen unterschiedlich Aufgabenblätter aus mit den Fragen: (1) Finde etwas weiches, einen Wegweiser und etwas, was recycelt werden kann, (2) Finde ein geheimes Versteck, ein Blatt mit drei Spitzen, Samen einer Pflanze, (3) Finde ein Blatt, das größer ist als deine Hand, etwas schweres, etwas rotes. Alles wurde gefunden und notiert!
Das Ziel war ein relativ junger Walnußbaum, der leider noch nicht fruchtet. Aber Katharina hatte vom Baum aus ihrem heimischen Garten einen Zweig mit den gerade reifenden grünschaligen Früchten mitgebracht. Diese wurden aufgebrochen und inspiziert, die grüne Schale zum Färben von Holzscheibchen benutzt – und leckere frische Walnußkerne gab es auch.
Auf dem Rückweg besprachen wir noch, dass Bewohner des Waldes wie Eichhörnchen und Eichelhäher den Wald mitgestalten, indem sie Früchte als Vorrat vergraben, vergessen, und manchmal so ein Keimling entsteht, wie die junge Eßkastanie, deren Mutterbaum in der Nähe in einem privaten Garten steht.
Da im Feuchtgebiet des Kattenbachs ein Feuersalamanderrevier existiert, man aber nur selten ein Exemplar zu sehen bekommt, schauten wir ein Modell an und sprachen über diese interessanten Amphibien.
Text: Annelen Christ und Agnes Daub, Fotos: Agnes Daub